Parasitenforschung – Forschungen zu Impfungen – Probiotika – Gewichtsverlust mit braunem Fett
Nobelpreis für Parasiten-Forschung
Selten wird eine Nobelpreis vergeben für Forschung in der Parasitologie, doch Ende letzten Jahres wurde der Nobelpreis für Medizin vergeben an drei Forscher für ihre Arbeit zu den Parasiten, welche die Flussblindheit, Elephantiasis und die Malarias verursachen (http://www.sciencedaily.com/releases/2015/10/151005112806.htm).
Obwohl natürlich der Forschungsansatz dieser Forscher ganz anders als der von Dr. Hulda Clark war, ist es sicher zu begrüssen, dass dem Gebiet mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dr. Clark hat hervorgehoben, dass Parasiten nicht nur in tropischem Klima ein Problem sind, sondern auch in "westlichen, zivilisierten Gesellschaften", wenn auch auf einem subklinischen Level mit langfristigen Folgen, stat auf einem aktuen, wie man es in den Tropen kennt.
Die chinesische Forscherin Youyou Tu hat die Verwendung von Artemisinin (einjährigem Wermut) gegen Malaria wiederentdeckt. Dies wurde in alten chinesischen Büchern beschrieben und wurde mit wissenschaftlichen Methoden untersucht. Artemisinin ist jetzt die erste Wahl bei der Behandlung von Malaria gemäss der WHO.
Als Prof. Henry Lai von der University of Washington in Seattle sich den Wirkmechanismus von Artemisinin gegen Malaria anschaute — nämlich, in dem es sich mit Eisen verbindet, um eine grosse Menge von freien Radikalen zu produzieren — stellte er die Theorie auf, dass Artemisinin auch gegen Krebs wirksam sein müsste, da die meisten Krebszellen einen sehr hohen Eisengehalt aufweisen. Obwohl dies erst noch untersucht wird, sind die ersten Resultate vielversprechend.
Stand der Forschung zu Impfungen
Die Debatte zu Impfungen wird seit Jahrzehnten verbissen geführt. Die Welt teilt sich mehrheitlich in jene auf, die kategorisch dafür sind, jene die kategorisch dagegen sind, und jene, die keine Meinung haben.
Ich war lange Zeit unentschlossen. Für einige der Behauptungen zu Impfungen konnte ich keine Belege finden. Der Zusammenhang mit Autismus ist bestenfalls spärlich untermauert. Andererseits gehe ich auch hier wie bei anderen orthodoxen Behandlungen davon aus, dass die Behandlung nicht so gut wirkt, wie behauptet wird, dass aber die Nebenwirkungen erheblich heftiger sind, als zugegeben wird.
Bei der Beurteilung von Impfungen zieheich diese vier Faktoren in Betracht:
Wirkt die Impfung überhaupt?
Ist die Krankheit, gegen die geimpft wird, schwerwiegend?
Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, sich mit dieser Krankheit anzustecken?
Und wie vergleichen sich die Nebenwirkungen mit dem erhofften Nutzen quantitativ?
Endlich habe ich eine gute Quelle gefunden für Informationen zu Impfungen, nämlich die Cochrane Collaboration (www.cochrane.org). Cochrane ist ein Netzwerk von Forschern und Spezialisten, welche medizinische Interventionen streng nach evidenzbasierten Kriterien untersuchen. Wenn es keine Beleg für die Wirksamkeit einer Therapie gibt, ist das natürlich noch kein Beweis, dass sie nicht funktioniert, zumindest aber geben diese Metastudien einen Überblick über den Stand der Forschung zum Thema.
Die Grippeimpfung als Beispiel — immerhin die am häufigsten verabreichte Impfung — ist kaum wirksam, die Krankheit ist nicht schwerwiegend, und die Nebenwirkungen sind bisher ungenügend untersucht worden. Die Grippeimpfung würde meinen 4-Punkt-Test nicht bestehen. Ich würde mir niemals eine Grippeimpfung geben lassen.
Im Fall von Masern, Mumps und Röteln sind die Impfungen wirksam — über 90% für Masern, aber nur 70-80% für Mumps und Röteln. Die Krankheiten sind meist nicht problematisch, bei fulminantem Verlauf können aber schwere Folgen resultieren, allerdings mit eher geringer Wahrscheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken ist verhältnismässig hoch, und Nebenwirkungen der Impfungen sind bekannt, allerdings nicht diejenigen, von denen meist die Rede ist (z.B. Autismus). Alles in allem ist das Bild sehr gemischt. Ich würde weder dazu raten noch davon abraten.
Es ist oft schwierig, eine Impfung zu evaluieren, weil Informationen zur Wirksamkeit, vor allem aber zu den Nebenwirkungen oft ungenügend sind und nicht quantifiziert. Nutzen und Gefahr einer Impfung müssten aber quantitativ gegeneinander abgewägt werden, um zu einer fundierten Entscheidung zu gelangen, ob sie sinvoll ist. Man darf auch nicht vergessen, dass den Nutzen einer Impfung nur diejenigen haben, bei denen die Krankheit auch ausbrechen würde, und bei denen die Impfung auch wirken würde. Wenn Mangel besteht an ausreichenden informationen, gehe ich immer davon aus, dass der Eingriff weniger wirksam ist als behauptet wird, die Nebenwirkungen aber erheblich schwerwiegender, als zugegeben wird. Damit bleibt man auf der sicheren Seite.
Auf jeden Fall aber plädiere ich für einen rationalen Ansatz zu den Impfungen statt einem dogmatischen. Mit einem dogmatischen Ansatz sind wir der Wahrheit nicht näher, und es verkommt das ganze Thema zur Glaubensfrage.
Mehr über Probiotika
Es wird sehr viel geschrieben zum Thema Probiotika, weil gerade in der neueren Vergangenheit verschiedene interessante Untersuchungen veröffentlicht wurden:
Forschung, welche zeigt dass die Darmflora erheblich stabiler ist als man dachte. Die Ernährung einer Mutter kann zum Beispiel Veränderungen in der Darmflora des Babys bewirken, welche irreversibel sind (http://www.nutraingredients.com/Research/Gut-microbe-damage-from-low-fibre-diets-may-be-inherited-and-irreversible/)
Forschung, welche zeigt, dass eine Kot-Transplantation von einer Person zu einer anderen auch gesundheitliche Probleme zum Verschwinden bringt (https://en.wikipedia.org/wiki/Fecal_bacteriotherapy)
Forschung im Speziellen zu Übergewicht, welche den Zusammenhang von Übergewicht und der Darmflora untermauert (http://www.newsmax.com/FastFeatures/probiotics-obesity-cure-weight-loss/2015/08/31/id/672855)
Forschung zu spezifischen Krankheiten, wie Diabetes:(http://www.nutraingredients.com/Markets-and-Trends/Diabetes-focus-in-Chr.-Hansen-probiotic-deal/)
Forschung, welche zeigt, dass Urvölker — die letzten Menschen, die keine "zivilisierte" Ernährung zu sich nehmen — eine deutlich unterschiedliche Darmflora aufweisen (http://www.techtimes.com/articles/47066/20150419/gut-bacteria-amazonian-tribe-reveals-new-information-human-microbiome.htm)
Obwohl es eine lange und komplizierte Geschichte ist, lassen sich die neueren Forschungsergebnisse wie folgt zusammenfassen:
- Die Darmflora ist viel wichtiger, als man bis anhin angenommen hat.
- Die Darmflora hat einen Zusammenhang mit mehr Krankheiten, als man bisher gedacht hat.
- Die Darmflora ist viel dauerhafter, als man angenommen hatte, und wenn sie einmal ruiniert ist, ist es nicht einfach, sie wieder zu korrigieren.
- Die Darmflora von Urvölkern unterscheidet sich erheblich von der von Konsumenten der "zivilisierten Diät".
- Präbiotika sind von ebenso grosser Bedeutung wie Probiotika, da sie den Nährboden bilden für die Darmbakterien.
Aus diesen Gründen haben wir Royal Flora entwickelt, ein bodenbasiertes Probiotikum, welches auch Präbiotika enthält. Wir glauben, dass bodenbasierte Probiotika den milchbasierten überlegen sind, weil die ursprüngliche Diät des Menschen wohl wenig bis keine Milchprodukte enthielt.
Gewichtsverlust mit braunem Fett
Zum Schluss etwas leichtere Lesekost — im wörtlichen Sinn. In den letzten Jahren wurde viel diskutiert zum Thema des braunen Fettgewebes. Und was ich Ihnen hier dazu sage, werden Sie gleichzeitig mögen und nicht mögen.
Vor Jahren im Phyiologieunterricht lernte ich von der Existenz des braunen Fettgewebes bei Säuglingen. Braunes Fettgewebe kann zitterfreie Wärme generieren. D.h. es muss zur Wärmegewinnung nicht zittern wie Muskelgewebe, kann aber nennenswerte Mengen von Kalorien verbrennen, ungleich seinem weissen Pendent. Es hält die Säuglinge warm, die ja noch über wenig Muskel verfügen, mit dem sie durch Zittern Wärme erzeugen könnten.
Dann wurde uns gesagt, dass Erwachsene über kein braunes Fettgewebe verfügen würden. Das habe ich schon damals nicht geglaubt. Denn gemeinhin entledigt sich der Körper nur jener Strukturen, die er nicht braucht. Und so vermutete ich, dass wir Erwachsenen nur deshalb wenig oder gar kein braunes Fettgewebe haben, weil wir nie mehr frieren.
Dank PET (Positronen Emissions Tomographie), welches die Aktivität von braunem Fettgewebe nachweisen kann, wurde meine Vermutung bestätigt. Alle Erwachsenen haben auch braunes Fettgewebe. Das ist die gute Nachricht. PET hat gezeigt, dass das braune Fettgewebe aktiviert wird, wenn den Probanden kalt ist. Dünne Menschen haben mehr braunes Fettgewebe als übergewichtige. Das führt zum Schluss, dass das braune Fettgewebe hilft, ein gesundes Körpergewicht beizubehalten. Und je mehr man friert, desto mehr baut der Körper das braune Fettgewebe aus.
In einer kleinen Studie an 6 Probanden, in welcher der tatsächliche Kalorienverbrauch gemessen wurde, wurden in 3 Stunden bei Kälte pro Proband im Schnitt 250 Kalorien zusätzlich verbrannt (http://www.medicalnewstoday.com/articles/240759.php) — d.h. wenn es kühl genug war, dass das braune Fettgewebe aktiviert wurde, aber nicht so kalt, dass die Muskeln zu zittern anfingen. 250 Kalorien in 3 Stunden ohne etwas zu tun ist nicht übel. Es entspricht 4 Kilometer Gehen.
Das ist also die gute Neuigkeit: Wenn Ihnen mässig kalt ist, verbrennt Ihr Körper Kalorien, ohne dass Sie etwas tun müssen. Wenn man sich über eine Zeit mehr braunes Fettgewebe "antrainiert" hat, dann umso mehr.
Die schlechte Neuigkeit ist natürlich, dass Ihnen kalt sein muss, damit das funktioniert. Und wer will schon frieren??
Ich habe mir angewöhnt, kalt zu schlafen. Je nach Raumtemperatur schlafe ich nur mit dem dünnsten Leintuch bedeckt. Ich richte es mir so ein, dass meine Haut kalt ist, wenn ich nachts erwache und sie berühre. Das führt zu einem erheblich höheren Kalorienverbrauch die ganze Nacht über. Nun werden Sie fragen: ist es denn nicht unangenehm, so kalt zu schlafen? Die Antwort ist erstaunlicherweise nein. Es hat sich für mich über ein paar Jahre so ergeben. Mir war nachts einfach tendenziell zu heiss, und so habe ich mich weniger und weniger zugedeckt. Und selbst wenn sich meine Haut jetzt nachts kalt anfühlt, fühle ich mich warm. Wenn es zu kalt wird, friere ich natürlich auch; dann lege ich eben noch eine Schicht drauf.
Mein persönlicher Grund für das kalte Schlafen ist nicht Gewichtsverlust. Ich glaube einfach daran, dass es für den Menschen gesund ist, sich nicht dauernd zu verwöhnen. Aber das ist meine persönliche Überzeugung. Wie dem auch sein mag — wenn Sie anfangen, einfach etwas kühler zu schlafen — mit einer etwas tieferen Raumtemperatur oder etwas weniger dicken Decken, jedenfalls nicht so, dass Sie zu zittern anfangen — geht der Energieverbrauch nachts hoch, und da sich das über 8 Stunden erstreckt, kann es einen ziemlichen Unterschied machen.