von Arcady Petrov – Teil 4
Natürlich konnte ich so etwas nicht einfach nur als eine Tatsache hinnehmen, ohne darüber nachzudenken und einer Expertise des Bewusstseins zu unterziehen. Ich hatte keine Möglichkeit das Geschehene zu leugnen, da ich auch nicht der einzige Teilnehmer dieses Ereignisses war, aber ich wollte unbedingt eine Bestätigung, Deutung zu den unglaublichen Vorfällen finden. Derselbe Journalist A. Gorbowskij hat in einem anderen Buch „Andere Welten“ (Moskau, 1991) etwas meiner jetzigen Wahrnehmung Ähnliches untersucht. Erlauben Sie mir, ihn zu zitieren:
„Der Gedanke an Wesen, die neben uns leben und von unseren Sinnen nicht wahrgenommen werden, war im menschlichen Bewusstsein tatsächlich schon immer vorhanden. Diese Vorstellung ist Teil eines jeden Glaubens, einer jeden weltweiten Religion und der mythischen Systeme verschiedener Völker. Man kann mit aller Gewissheit behaupten, dass es in der Geschichte der Menschheit keine Zivilisation gegeben hat, die nicht an solche Elemente geglaubt hätte. Die Ansichten der Theologen, der Philosophen und Mystiker aller Zeiten im Hinblick darauf, was diese Geschöpfe darstellen, können auch jenen dienlich sein, die in der heutigen Zeit versuchen solche Phänomene zu verstehen.
Einige große Denker haben in einer Reihe von Zeugnissen ihre Ansichten hinterlassen, die dem ähneln, worüber ich jetzt spreche. Aristoteles ging davon aus, dass außer den Menschen, Vögeln, Tieren und anderen wohlbekannten Lebensformen auch andere Geschöpfe existieren, die von unseren Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden können, weil sie über einen feineren, ätherischen Körper verfügen, die aber genauso substantiell sind wie jene, die wir sehen. Aristoteles und andere Philosophen verschiedener Epochen, die diese Überzeugung teilten, vertraten diesen Standpunkt, ohne sich zu bemühen irgendwelche Beweisargumente zu finden. Sie haben sich nicht vorgenommen, jemanden zu überzeugen. Außerdem gehört das Wissen über diese andere Realität, die Empfindung ihres Daseins, vielmehr in ein Gebiet der tiefen Intuition als der logischen Berechnungen und rationalen Konstruktionen. Jene Feststellung trifft dann auf Resonanz und Verständnis bei demjenigen, der mit einer solchen Intuition ausgestattet ist. Das bedeutet nicht, dass jemand besser ist und jemand schlechter. Es bedeutet einzig und allein, dass jemand sich als Teil einer umfangreichen, multidimensionalen Realität empfindet und ein anderer nicht.
Dieser Logik bedienen sich die Denker, die ihre Überzeugung zwar angesprochen haben, aber nicht begründeten. „Ich gestehe ein“, schrieb Kant, „dass ich geneigt bin die Existenz von immaterieller Wesen in unserer Welt zu bestätigen.“
Ich denke, ausführlicher als alle anderen hat es K. E. Ziolkowskij beschrieben. Er glaubte, dass ganz zu Beginn der Existenz des Universums gewisse „Wesen entstanden sind, die nicht so wie wir gestaltet waren“, schrieb er, „zumindest aus unvergleichlich weniger geladener Materie als wir“. Während der Milliarden Jahre ihres Daseins konnten diese Wesen, nach Meinung des Wissenschaftlers, die Stufe ihrer Vollkommenheit erreichen. „Haben sie vielleicht bis in unsere Zeit überlebt und leben sie unter uns, für uns unsichtbar bleibend?“, hat sich Ziolkowskij gefragt.
Unsere Unfähigkeit diese feinen Strukturen anderer Geschöpfe wahrzunehmen ist möglicherweise vergleichbar mit der Unfähigkeit der Insekten oder, sagen wir, der Bienen, die Existenz des Menschen wahrzunehmen. Die Menschen beschäftigen sich mit der Bienenzucht mehr als 10.000 Jahre. Seit zehn Jahrtausenden werden die Bienen verändert und studiert, es werden Artikel und Monographien über sie geschrieben. Aber dabei zeigt sich, dass der Mensch für die Bienen hinter der Barriere ihrer Wahrnehmung bleibt. Ihre Sehkraft ist so gestaltet, dass sie ihr nur erlaubt, verschwommene Konturen naher Gegenstände zu unterscheiden. In diesem schwankenden Dunst der nebligen Umrisse sind die Konturen des Menschen, der Bäume oder der Statuen, die zu Ehren irgendwelcher Ereignisse unserer Welt errichtet wurden, für sie gleichermaßen nicht zu unterscheiden und gleichgültig. Die Bienen, so der bekannte französische Forscher Rémi Chauvin, ahnen nicht einmal die Existenz eines solchen Wesens wie des Menschen. In jener Realität, in der sie sich aufhalten, gibt es weder Menschen noch die Menschheit.
Genau so, wie Bienen oder Insekten, die in unserer Welt leben, nichts von der Existenz des Menschen erahnen, genauso nehmen wir andere Geschöpfe nicht wahr, die möglicherweise in unserer Mitte sind. Wir können zumindest manchmal den Gedanken zulassen, dass es sie gibt. Aber welches Dasein diese Geschöpfe führen, welche Motive und Ziele sie haben, wenn sie denn welche habe, das können wir möglicherweise nicht einmal erahnen. Woher sollen wir wissen, ob sie die Menschheit nicht genauso züchten, wie wir die Bienen. Im Übrigen ist es vielleicht besser, dass wir es nicht wissen.
Und hier noch eine Meinung, die des bekannten Neurophysiologen und des Nobelpreisträgers John Carew Eccles (1903 – 1997, Australien):
„Ich bin davon überzeugt, dass die Ausgangsrealität der Wahrnehmung des „Ichs“ nicht durch das Gehirn, die Neuronen, die Nervensignale oder die Raumwahrnehmung bestimmt werden kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Bewusstsein nicht noch eine andere Möglichkeit der Existenz kennt, vielleicht auch unter sehr schwer für uns vorstellbaren Bedingungen. Jedenfalls behaupte ich, dass die Möglichkeit einer Weiterexistenz aus wissenschaftlichen Gründen nicht abgelehnt werden kann.“
Seinen Worten nach existiert eine gewisse Komponente des menschlichen „Ichs“ in der Welt, „die der Desintegration nach dem Tod nicht unterworfen ist“.
Und jetzt bin ich persönlich und direkt mit den Wesen in Berührung gekommen, die unsichtbar unter uns leben und konnte den neuen Aspekt meiner eigenen Existenz erfahren. Und gewiss war die seltsame und unerwartete Einbeziehung ins Ritual der heiligen Geheimnisse ein Teil des Vorhabens, bei mir als auch bei Igor Arepjew verschiedene Strukturen der Persönlichkeit mit dem Bewusstsein zu verbinden. Denn es war bereits Paracelsus davon überzeugt, dass jeder Mensch zwei Körper hat: den physischen und den geistigen. Und er war schließlich ein Hellseher. Also was geschieht mit uns – das Aufspalten oder die Synthese dieser beiden Körper?
* * *
Meine Schülerin Tamara, die ich schon in diesem Buch erwähnt hatte, leidet an starken Kopfschmerzen. Die Angriffe auf ihre Gesundheit bringen mich stark aus der Fassung. Auch Tamara kann dieses endlose Unwohlsein kaum noch ertragen. Sie muss ständig mit Nervenzusammenbrüchen kämpfen.
Ich rufe Igor. Wir müssen dieses Problem irgendwie lösen. Diese Zottel (so nennen wir mit Igor diese durchtriebenen Kreaturen der Unterwelt) sind kaum mehr zu ertragen.
Wir haben uns entschieden, zu dritt zu arbeiten. Wir gehen in den immateriellen Raum. Über dem Kopf von Tamara hängt eine Kugel mit leuchtenden Äderchen. Wir lokalisieren den Angriff und folgen dem Strahl, um herauszufinden, woher er kommt. Der bekannte Vogel mit Schwanz und Hufen.
„Nun werden wir dich erwürgen, du Zottel!“, schreit Igor wütend und greift an.
Der Vogel verwandelt sich in einen riesigen wütenden Wolf. Ich sehe seine Augen mit dem gelben Schein des Hasses, das Fletschen der Zähne. Aber der Wolf ist ein wenig verloren. Ein Duell mit dem Heiligen Georg, damit hat er scheinbar nicht gerechnet. Er will zuschlagen. Zu spät. Igor trifft ihn mit seinem Speer.
Der Wolf verwandelt sich vor unseren Augen in einen Fuchs. Auch eine große Unverschämtheit. Direkt vor meinen Augen. Ich trete ihn mit den Hufen. Aus dem Fuchs ist ein Rabe geworden, der dann auf eine der Niveaustufen geflüchtet ist.
Bezüglich Tamara müssen wir schleunigst etwas unternehmen. Ihr geht es immer schlechter. Wir jagen nach oben, holen von dort das lebensspende Kreuz und stellen es vor Tamara hin. Von oben kommt ein mächtiger Strahl. Wir stellen das Kreuz in den Strahl und nun ist der warme Wind auf Tamara gerichtet. Sie ist gänzlich von diesem Strom eingenommen. Sie wird von göttlicher Energie durchflutet. Der Schmerz verschwindet. Ihr geht es jetzt viel besser. Wir fügen noch Energie aus dem Stab hinzu. Sie erholt sich direkt vor unseren Augen.
Über uns erscheint eine weiße Taube. Wir werden nach oben gerufen. Tamara verlässt den immateriellen Raum und wir fliegen der Taube hinterher. Auf dem Gipfel der Niveaustufen gibt es eine Treppe. Auf ihr sitzt der Heilige Georg. Wir knien uns vor ihm nieder. Er ist so riesig, dass wir kaum bis zu seinen Knien reichen.
„Worum wollt ihr bitten?“, fragt er.
Wir antworten, dass wir um Unterstützung bitten in der Schlacht gegen die dunklen Kräfte und bei guten Taten.
Er streckt uns die Hand mit einem Ring auf dem Finger entgegen:
„Berührt den Ring.“
Wir berühren den Ring und fühlen, wie wir an Kraft gewinnen.
Jetzt müssen wir Lapschin finden, ihn zur Strecke bringen.
Wir gehen auf das Erdniveau herunter und machen seine Wohnung ausfindig. Sie ist mit einer dunklen Hülle umgeben. Der neue Schutz. Wie sollen wir ihn entfernen? Mit einem Strahl schneiden wir ein Fenster heraus, wir blicken hinein.
Eine Küche. Er sitzt neben seiner Frau am Tisch. Hat einen verlorenen Ausdruck im Gesicht und wirkt sehr müde. Er ist nur noch der Schatten eines Menschen.
Wir dringen in sein Bewusstsein ein und spielen die Informationen des gestrigen Tages ab. Lapschins Gehirn besteht aus zwei Kugeln. Sie werden durch Energie und Informationen zusammengehalten. In der Mitte seiner Strukturen sind Quadrate. Es gibt zehn Stück davon, sie sind sehr aktiv. Der Strahl führt durch den Bardo-Kanal auf die dritte Niveaustufe. Ein weiterer Impuls führt zur sechsten Niveaustufe, zur Traumwelt. Dort herrscht noch immer das gestrige Bild, das heißt jener Moment, als er sich darauf vorbereitet hat uns anzugreifen. Hier ist er im Reich der Toten. Von der Seite gesehen ist er ein Vogel, von hinten ein Teufel. Er trägt einen Ledergürtel. An seinem Gürtel sind magische Instrumente befestigt: eine Kerosin-Lampe und ein Becher. Daneben steht eine uns bekannte Person mit einer Sense im schwarzen Kittel. Und wieder wird aus der Brust des Todes schwarze Energie in die Brust von Lapschin gepumpt.
Er verwandelt sich in einen riesigen Raben. Unter ihm ist eine schwere schwarze Plattform mit einem geschmiedeten Ring in der Mitte. Er ergreift den Ring mit den Klauen, hebt die Platte in den Himmel und trägt sie durch den Bardo-Kanal auf das Erdniveau. Er findet mein Haus und senkt die Platte von oben herab. Es erscheint ein Reiter – unser Schutz. Er hält die Platte mit seinen Händen fest, so dass sie nicht herabstürzen kann. Aber der Vogel ist gerissen und macht es ihm nicht leicht. Er wartet darauf, dass jemand ins Haus geht, schickt diesen eintretenden Menschen einen Impuls, schafft eine Resonanz und drückt diese Menschen mit der Platte nieder. Daraufhin fühlen sich alle im Haus niedergeschlagen.
Jetzt sind Igor und ich erschienen. Wir beginnen mit ihm zu kämpfen. Wir sehen jene gestrige Schlacht. Wir bezwingen den Wolf und das schwarze Vögelchen flüchtet und versteckt sich auf der dritten Niveaustufe. Das bedeutet also, dass der Wolf eine Illusion, ein Hologramm ist. Wir haben nicht mit einem echten Wolf gekämpft, sondern mit einer Trickfilmfigur, die uns geschickt vorgespielt wurde. Obwohl, wenn man nach dem Zustand von Lapschin urteilt, er doch was abbekommen haben muss. Der Heilige Georg ist nicht irgendeine Hexe auf ‘nem Besen. Es besteht der Wunsch Lapschin etwas auf den Hals zu hetzten, mit dem er nicht gerechnet hat. Aber er sieht allzu traurig aus. In Russland tritt man niemanden, der bereits am Boden liegt. Wir gehen raus, gehen weg. Er soll sich erholen, dann sehen wir uns wieder.
Wir sind in unser Büro unter der Kuppel des Turmes zurückgekehrt. Der Bildschirm des inneren Sehens lief noch, wir waren gerade dabei ihn auszuschaltet, als plötzlich ein Informationsstrom in uns eingedrungen ist und sich entfaltete, es war fast so als würde eine Stimme zu uns sprechen: „Messt die Zeit der Ereignisse in der virtuellen Welt der vorgegebenen Realität. Das Ereignis ist eingetreten. Die Veränderungen haben begonnen. Die Realität beginnt sich zu verändern. Lapschin hat angefangen sich für diese Richtung zu interessieren, entsprechende Texte zu lesen, Bücher zu studieren. Euer Eingreifen hat das überlagert, so dass ein wichtiger Abschnitt seines Lebens ausgetauscht wurde. Ihr habt keine Zeit mehr, um die volle Ausbildung zu durchlaufen, weil sich ein sehr wichtiges Ereignis nähert, wir müssen schnell handeln. Lapschin überholt euch ein wenig. Ihr seid im Prozess seiner Beziehungen zu Grabovoi entstanden. Ihr seid stark, aber ihr unterschätzt, mit wem ihr es zu tun habt. Die dunklen Mächte haben an Stärke gewonnen und wollen gegen das Reich Christi in den Kampf ziehen. Das Millennium ist ein Jahr der Veränderungen. Das Gesetz erlaubt, Christus zu Hilfe zu kommen. Ihr macht es richtig, dass ihr den Menschen aus Lapschins Umgebung versucht die Augen zu öffnen, aber das ist nicht genug – seine ganze Kraft befindet sich in ihm, wie eure Kraft sich in euch befindet.
Seine Gruppe hängt von ihm ab.
Eure Gruppe hängt von euch ab.
Endgültig wird sich alles in einem persönlichen Kampf entscheiden. Er ist ein sehr ernstzunehmender Gegner. Er sieht die Todesursache des Gegners. Das Wichtigste ist: Wer stirbt welchen Todes?
Ihr kämpft oben. Aber die Ereignisse entwickeln sich auch am Boden. Er will euch aus seiner Akademie vertreiben und ihr wollt ihn aus eurer vertreiben. Macht es ihm klar. Rekrutiert Menschen für eure Armee. Bald müsst ihr sie führen sowohl hier im Reich Gottes als auch unten auf der Erde.“
* * *
Am nächsten Tag sind Igor und ich zu Grigori Grabovoi gefahren. Er begrüßte uns mit einem Lächeln und war über die im immateriellen Raum geschehenen Ereignisse bereits im Bilde.
„Also, so etwas kommt vor. Man hat euch belogen. Hauptsache ihr zieht die richtigen Schlüsse aus den Vorgängen. Den Sieg wird jener erlangen, der die richtigen Schlüsse zieht. Überlegt, wie man jetzt mit Träumen und Hologrammen kämpfen sollte, wie man hinter diesen Trickfilmen den wahren Gegner erkennt. Lasst uns an die Arbeit gehen“, bot er an, „schaltet eure Bildschirme ein und schon kann’s los gehen.“
Er konzentrierte sich.
„Die Erfahrung der Komprimierung des Raumes in das Ausmaß der eigenen Seele. Was machen wir zuerst? Wir beschränken den Raum um uns herum und ziehen ihn in uns hinein.“
Merkwürdig, im Unterschied zu den senkrechten Aufstiegen durch den Bardo-Kanal sind wir jetzt direkt oben angekommen. Wir sind fast so etwas wie ein Dschinn, der aus seinem Fläschchen befreit wurde. Um uns herum ist die Grenzenlosigkeit des Kosmos. Alles ist sehr deutlich sichtbar: Sterne, Spiralnebel unserer Galaxie, andere Galaxien in weiter Ferne. Und unten ist unser Fläschchen, das die ganze Welt fasst. Eine zweite Plattform, auf der wir stehen, ist wahrscheinlich der Pfropfen dieses Behälters. Dieser Korken ist jetzt etwas angehoben, aufgrund dessen hatten wir die Möglichkeit in die Freiheit auszureißen. So sieht also unsere Welt aus, wenn man sie von außen betrachtet.
Hier gibt es nichts – weder einen zentralen Kanal, noch links oder rechts. Es macht keinen Sinn, nach oben zu streben. Diese Grenzenlosigkeit bedrückt, aber wir überwinden die Angst. Das ist wahrscheinlich der erste Spaziergang des Menschen im freien Weltraum ohne einen Astronautenanzug. Obwohl, eher nicht. Ähnliche Zeugnisse findet man zum Beispiel auch im tibetischen Totenbuch. Aber vielleicht sind die Autoren dieses Buches dann doch nicht so weit vorgedrungen.
Wir werden irgendwohin gezogen. Und unser Weg, auch wenn durch nichts markiert, ist kaum zufällig. Diese unsichtbare kosmische Strömung zieht uns buchstäblich in die Tiefen des Weltalls hinein. Die Erde und das Sonnensystem sind seit langem nicht mehr zu sehen.
„Versucht stehenzubleiben“, hören wir die Stimme von Grigori Grabovoi.
Wir bleiben stehen. Vor uns flammt so etwas wie ein großer Bildschirm auf, auf dem mit großen Buchstaben ein Text erscheint. Das hat Ähnlichkeit mit einer Vorlesung. Wir lesen:
„Das Leben ist die Unendlichkeit und die Unendlichkeit ist das Leben. Doch Unendlichkeit gibt es nicht in jedem Leben. Wer diese Unendlichkeit erkennt, jener erkennt auch das Leben.
Unendlichkeit gibt es in jedem von uns, in eurer Seele. Wenn ihr diese Unendlichkeit entfaltet, dann erkennt ihr das wahrhafte Leben, wie auf Erden so auch im Kosmos. Die Unendlichkeit kann nicht unterbrochen werden und das Leben ist genauso unendlich wie der Kosmos.
Das Leben ändert sich, genauso wie der Kosmos. Und eben der Kosmos beeinflusst euer Leben. Alles, was ihr im Leben macht, ist kosmisch und ist den Gesetzen des Kosmos auf der Erde eigen.
Der Kosmos spendet Leben, wie auf der Erde so auch auf anderen Planeten. Es ist falsch zu behaupten, dass jemand die Erde geschaffen hätte. Der Kosmos hat das Leben durch die höchste geistige Kraft geschaffen.
Die kosmische Energie ist in jedem von euch. Er müsst nur lernen, sie zu benutzen und dann erkennt ihr das wirkliche Leben, wie auf der Erde so auch im Kosmos.
Dieser Schatz wird nicht jedem zuteil. Und nicht jeder, der darauf vorbereitet wurde, kann diese Energie auch steuern. Lebt in Harmonie, wie auf der Erde so auch im Kosmos – und ihr werdet das ewige Leben finden.
Der Kosmos ist Ausdruck eurer selbst und ihr seid Ausdruck des Kosmos. Nehmt das, was euch zusteht. Gestaltet sowohl das irdische als auch das kosmische Leben, da ihr bis dort gekommen seid, wo ihr gerade steht. Euer einziger Helfer ist der Glaube.
Alles Kosmische ist euch nicht fremd. Es ist euch verwandt, obwohl es nicht jeder erkennen kann. Nur Auserwählte können die Energie von dort nutzen, wo ihr euch gerade befindet. Der Kosmos hat euch das Leben geschenkt, so lehnt es nicht ab. Erinnert euch – ihr lebt nach den Gesetzen des Kosmos. Eure Taten – das ist der Kosmos.
Ihr erfindet nichts Neues, sondern lest im Buch des Lebens jenes Alte, was dort bereits geschrieben steht.
Beeilt euch! Alles, was in der Spirale geschieht, kommt auch zu einem Ende. Aber es ist ewig, weil es zugleich von vorne beginnt.
Das Leben ist nicht das, wofür ihr es laut eurer Weltanschauung haltet. Das Leben ist ein Raum, der durch kosmische Gesetze bestimmt ist. Nichts kann sich chaotisch, spontan von sich aus entwickeln. Es entwickelt sich alles nach einer bestimmten Ordnung.
Das Leben ist nach den Gesetzen des Kosmos aufgebaut und es ist falsch zu behaupten oder anzunehmen, dass ihr etwas entdeckt oder erfindet. Das ist alles schon früher geschehen und die Menschen stehen erst auf der ersten Stufe ihrer Entwicklung. Und die Treppe des Wissens führt weit nach oben. Um Zugriff auf das unendliche Wissen zu erhalten, muss die Seele im vollen Einklang mit dem Kosmos sein. Es ist falsch davon auszugehen, dass ihr nach dem Tod verschwindet oder an einem bestimmten Tag etwas Neues entdeckt. Das Leben ist unendlich und eure Entdeckungen sind auch unendlich. Sie sind bereits in der Vergangenheit und auch in der Zukunft geschehen.
Jene, die durch ihre Seele ihren Gott erkennen, jene werden auch den Zugang zu dem Gesetz des unendlichen Kosmos bekommen. Sie werden das Wissen nutzen können, das sie so weit nach vorne bringen wird, dass das gegenwärtige Bewusstsein es sich weder vorstellen, noch in seinen Verstand einordnen kann. Sie werden im Endeffekt auch der himmlischen Strafe für ein falsch geführtes Leben entgehen.
Die Gesetze des Lebens sind sehr einfach, aber jeder, der sie letztendlich im Buch des Wissens lesen wird, sollte auf eine Sinnerfassung und ein vollständiges Begreifen bereit sein und sich bewusst machen, dass auf ihm die Verantwortung der Ausführung dieser Gesetze ruht.“
Das war so was Ähnliches wie ein Vorwort. Dann begann das erste Kapitel.
„Die Wechselwirkung der negativen
und der positiven Energien
Negative und positive Energien sind untereinander äquivalent. Es kann aber auch vorkommen, dass entweder die negative Energie überwiegt oder die positive. So etwas geschieht im Falle einer Wechselwirkung der energetischen Kräfte und des Kampfes der guten Kräfte mit den bösen oder der bösen Kräfte mit den guten.
Dort, woher ihr gekommen seid, besteht fast immer ein Gleichgewicht, da die Ereignisse und das Leben nach den Gesetzen des Kosmos ablaufen. Um eine Situation zu verändern und euer Leben selbst zu steuern, ist eine dritte Energie vonnöten, die es an jener Stelle, wo ihr seid, nicht gibt. Um die Ereignisse und den Lauf des Lebens zu ändern, muss man die Energie aus der Quelle des Lebens nehmen, die sich höher, über euch befindet. Eben über jener Stelle, wo ihr arbeitet.
Aber ihr müsst die Kraft der verwendeten Energie einzuschätzen wissen, da ihr nicht nur den Lauf der Ereignisse und die Lebensqualität ändert, sondern auch die Gesetze des Daseins und die Gesetze des Kosmos, an jener Stelle, wo sie unabhängig von euch und vom Willen der dort Lebenden gelten. Ihr müsst euch das Ausmaß der verwendeten Energie deutlich vor Augen führen und euch die Folgen der Anwendung dieser Energie deutlich vorstellen, und bedenkt, von wem ihr diese Energie nehmt.
Nutzt die Kraft, die euch für gute als auch für andere Absichten gegeben wurde, bei der Errichtung des energetischen Kanals vernünftig! Seid euch bewusst, dass die Kraft, derer ihr euch bedienen wollt, in der Welt, in der sie zur Anwendung kommt, um ein Vielfaches größer ist als andere Kräfte.
Nach der Prüfung wird diese Kraft in euch gefestigt sein. Aber bedenkt, dass sie weder der Anfang noch das Ende ist, sie ist nur eine der Kräfte, zu derer Verwendung ihr zugelassen seid.
Nach eurem Schaffen wird euch gegeben.
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, amen!
Die Ankunft Gottes
Bereitet euch auf die Ankunft Gottes vor, weil Gott auf jene Stelle herabsteigen wird, woher ihr selbst gekommen seid. Und diejenigen, die in das Schaffen Gottes nicht eingeweiht sind und die keine Kraft Gottes haben, werden umkommen.
Die Kraft Gottes ist in eurer Seele, findet den Glauben in eurer Seele! Dann werdet ihr Ruhe und Eintracht in eurem Dasein finden.
Wisset, dass jeder die Kräfte Gottes nutzen kann, die viel größer sind. Und fürchtet euch nicht, diese Kräfte zu nutzen, da ihr zu ihnen zugelassen wurdet.
Wisset, dass die gegebenen Kräfte sowohl die Welt, in der ihr euch befindet, als auch das Leben, die Natur und alles, was euch umgibt, ändern können.
Bezweifelt die Richtigkeit eurer Entscheidung nicht, da es eure Entscheidung ist und es ist genauso der Wunsch einer höheren Macht. Handelt im Einklang mit dem Glauben und eurer Seele, so wie es euch vorgesagt wird. Weil ihr die Verkörperung der Hand Gottes seid, die sowohl im Kosmos als auch in dem Leben dort, von wo ihr gekommen seid, lenkt. Euch wird die vierte Kraft nicht irdischer Herkunft zur Verfügung gestellt. Sie ist wie eine Mauer ‒ ohne Anfang und ohne Ende. Niemand ist fähig sie zu bezwingen. Ihr werdet sie brauchen, wenn es darauf ankommt, etwas einzugrenzen, einzuschränken.
Nehmt diese Kraft für gute, vernünftige Absichten her und vergesst nicht, dass die Kraft, die euch gegeben wurde, an jener Stelle, von der ihr gekommen seid, um ein Vielfaches zunehmen wird.
Vergesst bei der Anwendung der Kraft und der Fähigkeiten, mit denen ihr ausgestattet wurdet, nicht, dass ihr dabei niemals alleine seid. Hinter euch steht Gott. Und jene Kräfte, die sich euch entgegenstellen, stammen von einem verirrten Wesen, das versucht sich dem Zorn des Schöpfers entgegenzusetzen.
Sie sollen eure Größe erkennen und euch von da an dienen. Wie es auch in der Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft vorbestimmt war. Bewahre euch Gott und die ganze himmlische Kraft!“
Das war alles. Der Bildschirm ist erloschen und verschwand. Wir sind in der Unendlichkeit des Kosmos ganz alleine. Wohin sollen wir reiten?
Plötzlich kommt uns von weitem ein Wagen, der von drei Schimmeln gezogen wird, entgegen. Er glänzt. Er wird von einem riesigen bärtigen Mann gelenkt. Er hat eine große Ähnlichkeit mit dem, den man auf Heiligenbildern sieht – Gott.
„Was, habt ihr euch verirrt?“, donnert eine rollende, betäubende Stimme durch den ganzen Kosmos.
„Vater! Hilf uns die Erde zu finden!“, flehen wir.
Er lacht. Der Wagen wird gewendet.
„Hakt euch hinten ein!“
Igor hält sich mit der Hand an dem goldenen Wagen fest. Sie rauscht durch die Unendlichkeit. Wir sind an der Sonne vorbeigeflogen.
„Da ist unsere Erde.“
Gott der Vater wirft einen Blitz nach ihr.
„Wir danken dir, Gott.“
„Ich werde auch Vater genannt“, lacht er.
„Wir danken dir, Vater.“
„Also, endlich habt ihr es begriffen.“
„Können wir dich berühren?“
„Nein. Sonst werdet ihr verbrennen.“
Der Wagen wird gewendet und irgendwohin in die Tiefe der Galaxis fortgetragen.
Wir betreten die Niveaustufen. Das war’s, wir sind wieder auf der Erde. Grigori Grabovoi sieht uns mit verwundertem Blick an.
„Wisst ihr, wer das war?“
Igor und ich schauen uns an.
„Der Schöpfer“, und fügt etwas bekümmert hinzu, „ mit euch wird es wohl nie langweilig. Ich sehe so etwas selbst zum ersten Mal, dass der Schöpfer höchstpersönlich jemanden im Kosmos begleitet.“
* * *
Igor und mir ging alles auf einmal viel leichter von der Hand als früher. Wir gelangen jetzt schneller auf die richtige Ebene, können Krankheiten besser diagnostizieren und heilen – bei uns selbst und bei anderen. Wenn wir etwas nicht wissen, wenden wir uns sofort an Grigori Grabovoi. Er hat auf der zweiten Niveaustufe links, sein eigenes Haus – einen kleinen Palast mit Pfauen im Hof. Auch Igor und ich fingen an über etwas Ähnliches nachzudenken. Aber bis jetzt können wir uns nicht so recht entscheiden.
Die Arbeit im Zentrum läuft ohne besondere Vorkommnisse. Es kommen Menschen. Aber hauptsächlich sehr arme, die weder für die Ausbildung noch für die Behandlung bezahlen können. Wir schicken sie trotzdem nicht weg. Wir brauchen die Bestätigung des Erfolges unserer Handlung. Und jede komplizierte Erkrankung, die wir mit Hilfe der uns gegebenen Techniken bewältigen können, ist ein großes Fest für uns. Es kommen Menschen mit Diabetes zu uns und bekommen die erwartete Hilfe. Es kommen Menschen mit Krebs – und es zeigt sich, dass auch der Krebs gezwungen ist zurückzuweichen.
Manchmal sehen wir in der Aura des Menschen eine deutliche Anwesenheit fremder Wesen. Das sind Dämonen, wie man sie im Volksmund nennt. Wir können sie entfernen, aber zuerst schicken wir den Menschen in der Regel in das Sergius-Dreifaltigkeits-Kloster zu Vater Germann. Der Sünder soll verstehen, dass nicht alles im Leben so einfach ist, dass der Tag kommt, an dem abgerechnet wird. Vater Germann wäscht ihnen den Kopf. Er ist ein strenger Priester und wir haben eine besondere Beziehung zu ihm. Als die heilige Armee, die uns vorgestellt wurde, an uns vorübergegangen ist, haben wir ihn unter den Segnenden gesehen. Wenn Gott selbst ihn in seine Welt, in sein Reich lässt, so bedeutet es, dass er jemand ist, dem man vertrauen kann. Wir konnten bei seinem Gottesdienst schon oft beobachten, wie aus den Menschen energetisch-informative Geschöpfe der dunklen Welt, also Teufel, hinausgefahren sind. Manchmal drangen sie sofort in jemand anderen ein, der in der Nähe stand. Aber normalerweise wurden sie nach oben, in den steigenden energetischen Strom unter der Kuppel der Kirche fortgezogen, sie quälten sich im Heiligen Geist, wurden deformiert, lösten sich auf und verdunsteten in der Höhe.
Wir gerieten in die Versuchung uns Vater Germann erkennen zu geben, aber wir konnten ihr widerstehen. Er hat ja keinen Zugriff auf den Bildschirm des inneren Sehens und kann selbst nicht wissen, dass er Gott nahesteht. Das Wissen und die Fähigkeit Teufel auszutreiben, bekam er über die Intuition. Deshalb waren wir bei ihm, wie auch die anderen Laien, um sich nach stundenlangem Knien den priesterlichen Segen abzuholen. Und anderen empfahlen wir, das bei erstbester Gelegenheit auch zu tun.
Als wir einmal von einem anstrengenden Gottesdienst von Vater Germann zurückkamen, haben Igor und ich uns an unseren früher einmal geschlagenen Gegner, Lapschin, erinnert.
Es war Mitte Mai. Die Tage waren warm, sonnig und lang. Wir setzten uns wieder in mein Kabinett unter die Kuppel, wo wir eine energetische Säule haben, ähnlich der in der Kirche bei Vater Germann. Dank dieser Säule brauchten wir nur zu wünschen und waren bereits im immateriellen Raum und bereit für die Arbeit.
Und irgendwo in Moskau ist unser Freund Lapschin. Ah ja, hier ist er! Er geht hin und her in seinem Büro. Der Tisch befindet sich hinter dem Fenster. Er ist aus Feodossija zurückgekommen. Wir spulen den Film zurück. Was hat er dort gemacht? War auf dem Friedhof. Hat Blumen gebracht. Ein großes Grab, eine Bank, er setzt sich. Baut mit der dritten Niveaustufe eine Verbindung auf. Rechts steht jemand von seinen Verwandten. Sein Vater. Der beschimpft ihn. Lapschin hört ihn nicht. Von links gesehen ist er ein halber Vogel, hinten hat er einen Schwanz. Um ihn herum sind viele Tote. Für sie ist er der Hoffnungsträger, ein Retter, es gibt Tausende von ihnen. Sie geben ihm ihre Energie. Sie sagen ihm, dass er unbesiegbar sei.
Wir reisen zu ihm und setzen uns neben ihn. Unter uns ist alles schwarz. Der Kanal hat sich geöffnet. Wir fliegen durch ihn hindurch. Die erste, zweite, dritte Niveaustufe. Tore! Sie öffnen sich. Skelette in schwarzen Kitteln. Sie bilden eine dunkle Kugel. Lapschin treibt sie sich in die Brust. Auch er trägt eine Rüstung. Der Säbel oder das Schwert hängt aus irgendeinem Grund rechts. Einen Kettenpanzer hat er jetzt auch. Und einen Schild, genauso wie bei uns. Nur ist alles dunkel. Auf dem Schild erscheinen abwechselnd – mal ein Vogel, mal der Teufel. In der Mitte des Schildes ist ein Stein angebracht. Der Speer ist lang und vollkommen analog zu unserem, nur schwarz. Die Wahrheit ist nur äußerlich. Sein Wesen ist anders – der Vogel ist dazu da, um zu entkommen, der Teufel, um zu kämpfen. Man bereitet ihn auf uns vor. Sie haben den Prototyp des Schwarzen Ritters geschaffen. Diese Ausrüstung ist gerade erst erschienen. Sie verleiht ihm mehr Möglichkeiten.
Rechts von ihm steht sein Vater – nicht groß, mager, graues Haar. Er sagt: Haltet ihn auf, unsere Nachfahren werden unter seine Taten leiden müssen. Der Vater hat normale Gedanken, der Sohn nicht. Der denkt nur, wie er sich die Welt unter den Nagel reißen kann.
Ihn stören solche Zentren wie unseres, andere Schulen, andere Akademien. Wir sind für ihn gefährlich, andere, nichtorganisierte Extrasensen beunruhigen ihn nicht. Lapschin wendet Hypnose an. Wir haben ihm einen Spiegel aufgestellt. Er sieht hinein und spiegelt sich darin wider. Jedoch weiß er von uns und ist zu allem bereit. Überhaupt hat er ein hundertprozentiges Selbstbewusstsein.
Wieso arbeitet sein System unabhängig?
Lapschin strengt sich anscheinend nicht an und den Menschen geht es trotzdem schlecht! Man muss herausfinden, wo der Faden von ihm hinführt. Wir sehen es. Zu einer schwarzen Pyramide aus Kugeln. Von ihr laufen die Fäden zu denjenigen, denen er schaden will. Alles läuft völlig automatisch ab. Was für ein durchtriebenes Geschäft! Wenn man dasselbe gegen ihn versuchen würde? Auf uns drückt eine schwarze Pyramide, so wird auf ihn also eine helle drücken.
Wir schaffen über der dritten Niveaustufe eine Pyramide aus goldenen Kugeln und speisen sie mit der Energie des Heiligen Georg. Wir zielen auf Lapschin. Ja! Der hat sich gut vorbereitet! Sofort erscheint um ihn herum ein Schutz in Form eines Kubus. Wie sollen wir ihn erreichen? Wir schlagen ihn mit dem Speer. Es kommen drei Vögel. Sollen wir sie verfolgen oder nicht? Er hat uns schon mal auf diese Weise ausgetrickst. Als wir mit dem Hologramm-Wolf gekämpft haben, ist er auf das dritte Niveau ausgewichen. Jetzt wird er nicht entkommen können. Selbst die Vögel nicht – die goldene Pyramide ist im Weg. Die Toten auf der linken Seite ärgern sich, schimpfen. Aber was hat es für einen Sinn zu schimpfen?
Man muss sich daran erinnern, wie es in den Märchen zugeht. Nicht umsonst las Lapschin in letzter Zeit Märchen. Die Pfeile für Aasgeier verschwenden? Wird nicht passieren! Wir lassen lieber unser geliebtes Vögelchen, den zweiköpfigen Adler auf ihn los.
Wir erschaffen ihn mit dem Strahl und beleben ihn. Das war’s schon, der mächtige Adler ist fertig und bereits in der Luft. Er lässt die Vögel links liegen. Das bedeutet also, dass sie wirklich nicht echt waren! Wieder ein Täuschungsmanöver. Das macht man nicht…
Unser Adler ist nach unten, in das Büro von Lapschin geflogen. Und dort hat sich ein seltsamer Würfel in der Mitte des Zimmers gebildet. Hier steck er also. Wir bitten den zweiköpfigen Vogel, zur Seite zu treten, und hauen mit ganzer Wucht mit dem Knüppel auf den Würfel, von dem selbst Berge zerspringen, und so zerspringt auch der Würfel. Lapschin ist mit seinem Kopf auf dem Tisch aufgeschlagen. Am Hinterkopf hat sich ein Luftwirbel gebildet. Der Computer hat hier seinen Ein- und Ausgang. Wir schrauben ihn gegen den Uhrzeigersinn ab. Er zieht sich zu einem Punkt zusammen, ist aber eine Sekunde später wieder wie früher, wiederhergestellt. Wir wiederholen es. Dasselbe Ergebnis! Wir kreisen die Stelle mit einem braunen Strahl ein und ziehen das dumme Bewusstsein aus dem kranken Kopf. Was für ein großes Loch da in seinem Kopf entstanden ist!
Aber die Natur erträgt bekanntermaßen keine Leere. Wir füllen die Leere mit guten Absichten, Barmherzigkeit und Bereitschaft kranken Menschen und Armen zu helfen. Wie lange das wohl hält? Seine alten Freunde und Herren werden wahrscheinlich schnell dahinterkommen, dass etwas nicht stimmt und konstruieren diesen guten Menschen ganz schnell wieder zu höllischem Dreck um. Vielleicht hat er ja ein oder zwei Wochen. Und wir können uns ein wenig von ihm erholen.
Am nächsten Tag planen wir ein Mädchen auf die höchste Niveaustufe zu heben, jenes Mädchen, das einmal beim Hexensabbat in Feodossija die ganze Vorstellung zerstört hat. Bei ihr arbeitet der Bildschirm des inneren Sehens gut, aber nur auf den unteren Stufen, so wie es Lapschin seinerzeit bestimmt hat. Sie hat Talent und es ist einfach der Wunsch da sie auf den hellen Weg zu Gott umzustellen. Auch deshalb, weil es ihr bestimmt war, das wichtige okkulte Mysterium Lapschins zu stören. Das einzige, was mich bei ihr stört, ist ihr übertriebenes Selbstbewusstsein und ihre Arroganz. Ich denke, wenn sie jemandem aus der göttlichen Hierarchie begegnet, es ihr helfen könnte sich im Leben zurechtzufinden.
Nun ist der langersehnte Augenblick da. Das junge Medium zieht eine dunkle Maske über die Augen, öffnet den Bildschirm. Wir versuchen sie auf das zehnte Niveau zu heben. Bei ihr läuft alles wunderbar. Es gibt keine Probleme mit dem Aufstieg. Sie trägt einen silbernen Anzug mit breiten Hosen. Mächtige Schuhe mit Flügelchen wie bei Hermes. Sie bewegt sich sehr schnell und frei im Raum. Auf dem Kopf trägt sie eine Binde wie bei japanischen Ninjas.
Was für ein superfortgeschrittenes Kind!
Wir fliegen durch den zentralen Bardo-Kanal. Es gibt keine Schwierigkeiten. Das Mädchen fühlt sich hier wie ein Fisch im Wasser. Wir steigen nach oben hinauf.
Eine Fläche. Überall Nebel, keiner kommt zu unserer Begrüßung. Das Mädchen ist unten und wirkt unglaublich klein. Wir fragen, wie sie uns sieht.
„Ihr reicht mir nur bis zur Brust“, antwortet sie.
Etwas stimmt nicht – wir können aber nicht verstehen, was genau nicht stimmt.
Wir gehen die Treppe hoch. Wir sind ein wenig hinaufgestiegen und die Stufen sind verschwunden. Es herrscht eine völlige Leere. Es ist offensichtlich ein Hinweis darauf, dass wir umkehren müssen. Wir kehren zurück und schlagen einen anderen Weg ein. Der Teenager hat eine Schleife gezogen und ist auf die Ausgangsstelle zurückgekehrt.
Wir nehmen eine andere Treppe. Dort ist eine Pyramide, hinter ihr ein Berg. Zwei Greise. Sie sind sehr groß.
Wir fragen die Superwoman: „Siehst du sie?“
„Ja, ich sehe sie. Sie sind sehr klein“, antwortet sie. „Ich schaue auf sie herab.“
Die Greise wenden sich ab. Sie demonstrieren offenbar ihre Unlust, sich zu unterhalten.
Warum sieht sich das Mädchen selbst als so groß, dass sie auf alles herabsehen muss? Es scheint, dass in diesem Raum ihre ernsten persönlichen Probleme mit der Selbsteinschätzung auf eine solche allegorische Weise aufgezeigt werden. Die übertriebene Einschätzung ihres Selbst, ihrer Stellung im Leben… Wenn sie kein Kind gewesen wäre, wäre das Treffen viel problematischer verlaufen.
Doch das Mädchen verzagt nicht. Wendet sich einfach von den göttlichen Greisen ab und klettert leichtsinnig auf den Berg.
Den Weg versperren zwei Figuren – das Leben und der Tod. Sie sehen sie an, sie sieht sie an.
Meiner Meinung nach pfeift sie auf alles. Sie denkt einfach nur daran, wie sie dieses unerwartete Hindernis überwinden könnte. Sie kommt sich nach wie vor groß vor. Das Leben und der Tod wenden ihr den Rücken zu und demonstrieren so offenbar, wie sie zu dem unvernünftigen Mädchen stehen.
Sie will weitergehen. Ich protestiere. Das ist kein Zirkus und kein Zoo. Man muss das alles sehr ernst nehmen. Wir müssen gehen. Man will sie hier nicht sehen.
Und uns, den Erziehern, ist es auch eine gute Lehre. Natürlich öffnet sich der Bildschirm des inneren Sehens bei Kindern schneller als bei Erwachsenen, sie begreifen die Weisheiten der feinstofflichen Welt schneller. Doch auch Übermut aufgrund der Erfolge entsteht bei ihnen leicht. Sie entwickeln schnell einen Drang mit ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten, dem Auserwähltsein zu prahlen! Das haben wir später auch bei einigen anderen Schülern bemerkt. Man sollte sie also öfter daran erinnern, dass sie diese Gabe wertschätzen sollen und nicht vergessen dürfen, dass sie diese Gabe nicht von Igor und mir bekommen haben, sondern von ganz oben. Nicht eitler Stolz darüber, wie großartig du bist, sollte im Herzen sein, sondern der Stolz auf jene Kräfte, die du repräsentierst.
* * *
Immer mehr Menschen hören von unseren ungewöhnlichen Möglichkeiten zu heilen. Fast jeden Tag kommen sie zu uns, mit der Bitte ihnen zu helfen. Die Komplexität der Erkrankungen wächst ebenfalls. Es ist eine Frau mit Brustkrebs gekommen. Ihr Name ist Tatjana Wladimirowna. Sie unterrichtet eine Fremdsprache am Gymnasium. Sie wurde von einem unserer Bekannten zu uns geschickt.
Was sollen wir machen? Wir hatten es noch nie mit Krebsgeschwüren im fortgeschrittenen Stadium zu tun. Des Weiteren bestand ihr Arzt auf einer sofortigen Operation. Der Röntgenapparat hat zahlreiche Metastasen in den Kanälen der Milchdrüsen gezeigt. Erschwerend kommt hinzu, dass sie an unsere Hilfe glaubt und auch wieder nicht glaubt. Sie greift einfach danach, wie nach dem letzten Strohhalm. Diese Unbestimmtheit ihres Bewusstseins stört die Arbeit sehr.
Igor und ich schalten die innere Vision ein. Wir betrachten den Organismus von innen. Es ist kein fröhliches Bild: Es findet eine Verseuchung des Blutes statt und das Immunsystem wird unterdrückt.
Wir filtern das Blut. Das Blut zirkuliert, fließt durch die Nieren. In den Nieren gibt es viel Cortisol. Wir haben die Zellen eingesammelt, die nicht durch den Filter gelangt sind – sie sind wie Glassplitter. Wir lassen sie in die Harnblase fallen und filtern noch einmal und klären mit Hilfe der Nieren und der Harnblase. Und wiederholen das Ganze.
Die Verbindung geht vom Kopf bis zum Geschwür. Wir dringen zu den Zellen vor, in denen die Krankheit ausgebrochen ist. Wir arbeiten mit den Metastasen. Die Flüssigkeit in den Zellen – ist die eines Toten. Sie zersetzt den Organismus an der Stelle des Geschwürs. Wir programmieren die Zellen positiv um. Die Metastasen schneiden wir auf der Ebene der Informationen ab und bringen sie in einer Schachtel unter – jetzt werden sie nicht mehr genährt, sie sind abgeschnitten. Und die ursprüngliche Zelle beginnt wie eine gesunde zu arbeiten. Sie hat ihr Gedächtnis zurückbekommen.
Das reicht für heute, mehr kann man in einer Sitzung nicht machen. Mit der Hauptgeschwulst werden wir das nächste Mal arbeiten.
Wir haben die Arbeit mit ihr beendet, wollten eben den Bildschirm des inneren Sehens ausschalten… Und plötzlich finden wir uns im Kosmos wieder. Es ist eine Kugel. Wir befinden uns innerhalb dieser Kugel, im Halbdunkel. Die Sonne hängt da. Wir lassen sie in uns hinein. Wir spielen mit ihr wie kleine Kinder. An den Wänden ist etwas geschrieben. Die Buchstaben sind uns unbekannt. Die innere Stimme sagt uns, dass der Text von der Schöpfung des Menschen handelt. Es wird präzisiert: von den Stufen der Evolution. Links sind die Tiere, rechts ist der Mensch. Ihre ganze Entwicklung. Danach der Mensch und die Technik.
Auf dem Boden gibt es eine Aufschrift und eine Vertiefung, innerhalb der Vertiefung ist ein Pentagramm. Das gleiche an der Decke. Es ist ein Stern – die Formel des Lebens. Man kann sie mit den Strahlen und der Hand starten. Wir berühren ihn – er ist kalt und rutschig. Doch plötzlich entspringt ihm ein Energiestrom. Es bildet sich ein Regenbogen. Wir steigen zum Stern an der Decke hinauf. Wenn man ihn mit der linken Hand berührt, geht Wärme von ihm aus. Wenn man ihn mit der rechten Hand berührt, geht etwas Faszinierendes hinein. Wir stellen uns auf den Stern. Der Strahl geht durch uns hindurch. Wir haben keine besonderen Empfindungen. Aber der Strahl fließt. Vor uns erscheint das Porträt der Gottesmutter. Die Kugel beginnt sich zu drehen. Der Stern dreht sich zusammen mit uns. Wir dürfen uns nicht rühren. Wir müssen der Gottesmutter Achtung zeigen.
Aber etwas ist geschehen. Es schaukelt. In diesem Energiegeiser ist ein Mensch mit Flügeln erschienen, er geht auf uns zu. Es hat sich sofort alles verändert. Die Sonne, eine Taube, ein weißes Fenster ist erschienen. Es wird ein Bild gezeigt: Himmel, Weizen, ein Feld. Der Mensch mit den Flügeln steht uns gegenüber. Wir besinnen uns. Nebenan gibt es eine zweite Kugel. Wir müssen da hineingehen. In ihr laufen Teufel herum. Wir fürchten uns aber nicht. Eine junge Frau ist aufgetaucht – sie ist hübsch, aber sie verwandelt sich sofort in etwas Furchtbares. Überall sind Teufel, die springen und schreien.
An den Wänden stehen menschliche Sünden: Gier, Völlerei, Trunksucht, Hurerei, Neid, Verrat.
Vor dieser Wand sitzen vier riesige Teufel – die Monster der Menschen. Sie verkörpern die Gier, den Neid, die Hurerei, den Verrat.
„Was macht ihr mit den Menschen?“, fragen wir sie streng.
Sie fletschen die Zähne, lachen.
„Nun, was ihr seht, das machen wir auch.“
„Und warum?“
„Damit es Frieden auf der Erde gibt.“
„Kann es denn dadurch Frieden geben?“
„Was, meint ihr nicht?“
„Dient ihr dem Schöpfer?“
Sie lachen:
„Wir dienen dem Schöpfer, alle auf unsere eigene Art.“
Die Teufel nebenan ersticken vor Boshaftigkeit. Eine Schar kleiner Teufel will uns angreifen. Aber um uns herum erstrahlt ein Licht, das sie nicht überwinden können.
Wir gehen weg.
Noch eine Kugel. Das Haus der Heiligen. Man kann hineingehen. Dort ist es hell und es riecht gut. Es ist so, als würden von beiden Seiten Engel erscheinen. Sie haben Flügelchen. Heilige Frauen und Kinder laufen nackt herum. Es sieht aus wie ein Zimmer. Die einen fliegen, die anderen laufen, andere sitzen auf Wolken. Alle lächeln und sehen uns an. Wir spüren eine energetische Krafteinwirkung. Es ist ein heiliger Greis erschienen. Wir sind kleiner als sie. Jemand sagt:
„Ihr solltet euch daran erinnern, wer ihr seid.“
Wir strengen unser Gedächtnis an. Es erscheint eine Vision – ein Pferd mit einem Reiter. Auf dem Kopf – eine weiße Kugel. Mit einem Heiligenschein in der Mitte – etwas Weißes, ein Kreis, ein Regenbogen. Und Igor und ich sind wieder Pegasus und der Ritter.
Um uns herum verändert sich alles, die Natur, Flüsse, Meere, Berge, Wälder.
Wir fragen:
„Könnt ihr uns die Struktur des Heiligen Georg zeigen?“
Uns werden Gesichter gezeigt, alle haben einen Heiligenschein. Im Zentrum ist Jesus Christus. Eine Zeichnung: sechs männliche Energien und sechs weibliche Energien. Die Frau ist links, der Mann ist rechts. Es erscheinen Sternzeichen.
Jetzt ist der Kosmos Christus, das Pferd die Zeit, der Zugang zum Kosmos. Der Reiter ist die Gesellschaft. Es ist der letzte Teil der Spirale, die, nachdem sie den Raum durchdringt, befreit wird.
„Die Natur ist die Welt, die uns umgibt. Aber für euch ist es nicht die einzige Welt“, lässt jemand Unsichtbares verlauten. „Nur wenige Auserwählte haben außer euch den Zugang bekommen.“
„Was sollen wir auf der Erde machen?“
„Die Aufgabe ist, zu heilen und das Vaterland zu schützen, den Menschen zu helfen. Ihr sammelt euch zu einer Kraft. Ihr werdet eure Individualität bewahren, aber auch zu einer Einheit werden.“
„Wo ist die Stelle, die die Kraft bewahrt?“, frage ich.
„Suche danach! Alles ist in der Macht Gottes, in deiner Macht“, antwortet der unsichtbare Gesprächspartner zweideutig.
Der Bildschirm ist verschwunden, wurde ausgeschaltet.
Wir kehren auf die Niveaus zurück.
Wir steigen über dem Platz hinauf. Haben uns entschieden ein wenig zu experimentieren. Graue Farbe. Wir zeichnen einen weißen Strich, er färbt sich schwarz und verschwindet.
Wir zeichnen ein Quadrat. Es wird wieder gelöscht. Stur zu bleiben, macht keinen Sinn. Wir sehen einen Eingang. Wir gehen hinein. Es ist ein Tunnel. Es gibt sechs Flächen. Wieder eiserne Türen, sehr stabil. Noch eine Fläche. Wir stellen uns darauf – es fühlt sich an, als wäre es irgendein dünnes Material. Eine Art Folie. Sie trägt uns ohne Probleme. Da ist etwas um uns herum, aber es ist nur zum Teil sichtbar. Man braucht eine andere Sehkraft. Wir sehen nur Bruchstückweise, mal ein Ohr, dann wieder ein Stück des Kleides. Jene, wem sie gehören, müssen riesig sein.
Wir sind noch höher gestiegen. Gelbe Farbe. Blaue Farbe. Wir zeichnen auf der blauen Fläche ein gelbes Quadrat. Es wurde real. Hat sich nach links gedreht, dann nach rechts und ist davongeflogen. Wir löschen es mit violetter Farbe.
Wir sind langsamer vorwärts gekommen. Jemand versucht uns zurück und nach unten zu stoßen. Doch wir brechen unseren eigensinnigen Weg nicht ab. Ein Platz. Igor hakt sich mit einer Hand an dem Rand ein, der so fein ist wie eine Schneide, mit der anderen zieht er mich am Sattel nach oben. Er ist so scharf, dass man sich schneiden könnte. Wir werden von oben niedergedrückt, man lässt uns nicht hinein. Igor hat sich mit dem Schild eingehakt, wir kommen sehr langsam voran. Wir werden mit etwas Weißem umrundet. Rechtzeitig, denn anders hätten wir die Hitze, die um uns herum herrscht, nicht ertragen können. Es ist immer noch kaum erträglich, wir sehen uns um. Überall Sternzeichen. Zwölf Stück. Mal haben wir Sicht, dann wieder nicht. Es ist sehr schwierig etwas im Detail zu sehen.
Oben ist ein roter Kreis. Mit einem Strahl schneiden wir ein Loch hinein. In dem roten Kreis entsteht ein schwarzes Loch und zieht sich zusammen. Wir zeichnen eine grüne Kugel – sie bringt Bäume und Tiere hervor.
Wir steigen noch höher hinauf. Der Kreis ist in der Nähe. Die Ebene ist weiß und es sind wieder Sternzeichen zu sehen. Dort leuchtet alles golden. Wir kriechen nach oben und werden von dort wie von der Sonne geblendet. Ein Druck wird spürbar und wir hängen in der Luft. Wir schaffen es nicht auf den Platz zu kommen. Goldenes Eis hat sich gebildet. Wir müssen gehen, es scheint, dass wir hier vorerst nicht erwünscht sind.
Wir bitten um Entschuldigung für die Hartnäckigkeit, dass wir ohne Einladung hochgeklettert sind.
„Ihr seid nicht geklettert, ihr wurdet geführt“, wird aus dem Kosmos geantwortet.
„Aber wieso gab es einen Widerstand?“
„Was habt ihr denn erwartet? Ihr habt euch doch entschieden, ein bisschen zu trainieren. Das habt ihr getan. Und wieso nicht bis zum Ende?“
„Wir wollten nicht unhöflich sein“, antworte ich schüchtern für uns beide.
„Ja, ja wir haben eure Höflichkeit gesehen.“
„Wir haben ja nur trainiert“, rechtfertigen wir uns.
„Ja, schon gut“, stimmen sie zu. „Geht mit Gott.“
Wir finden den Ausgang, steigen herab und fliegen davon. Der Weltraum, die Sterne, und da ist auch der Kanal. Die Milchstraße befindet sich unter den Hufen des Pferdes. Wir sehen die Erde. Wir landen auf dem Platz. Unten werden wir von vierundzwanzig Greisen erwartet. Wieder bitten wir um Entschuldigung für unsere Hartnäckigkeit.
„Das ist keine Hartnäckigkeit, sondern der Wille“, trösten sie uns.
Wir steigen auf die Erde hinunter.
Jetzt wissen wir: Der Heilige Georg ist der Verteidiger der russischen Erde. Es ist das System des lebendigen Gottes. Die zweite Ankunft Christi.
Wer sind wir in diesem System? Jene die handeln, oder durch die gehandelt wird?
Fragen über Fragen.
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