Die Germanen und Kelten lebten nach dem Sonnenjahr. Sie kannten keine Monate! Das Wort Monat stammt nicht von unseren Ahnen – es wurde erst mit der Kirche, bzw. Karl dem Großen eingeführt, der das Christentum in Mitteleuropa mit Zwang und Tod einführte. Vorher bestimmte die Sonnenuhr die Zeit der Menschen und das Jahr wurde gevierteilt. Und jedes Viertel wurde in drei, durch die Natur bestimmte, Zeitbereiche eingeteilt. Monate in unserem Sinne gab es nicht. Alles war auf die Natur ausgerichtet.
Unsere Ahnen wussten, dass Zeit kein Kreis ist, sondern eine Spirale (ein Wirbel), sie haben die Spiralförmigkeit der Zeit wahrgenommen und keinen Kreis aus dem Jahr gemacht. Und sie wussten auch, dass Zeit nicht linear ist, sondern gekrümmt – unsere Wissenschaftler sagen, man könne das aussparen – es würde nichts ausmachen, doch ich sehe darin einen sehr großen Unterschied. Jedes Jahr steigt im Zeitenwirbel am Beginn des neuen Jahres auf eine nächst höhere Ebene. Dabei galt das gesamte Jahr zusammen als die 13.
Der Hauptansatzpunkt für die Zeit war für unsere Vorfahren die Sonne. Das Jahr wurde der Energetik der Jahreszeit entsprechend eingeteilt, denn man lebte in der Natur und mit der Natur. Das Jahr begann mit der Frühlings-Tages- und Nachtgleiche.
- Der erste Zeitraum des Jahres war der Lenzing (kommt von Lenzo = länger). Die Tage sind nun wieder länger als die Nächte! Der Lenzing begann nach unserer Zeitrechnung am 21. März ging bis 19. April. Eigentlich begann es mit der Frühlings-Tages- und Nachtgleiche – das kann sich immer mal um einen Tag verschieben. Manche nannten diese Zeit auch die Zeit der Wandlung – oder Wandling. Die Natur brach auf – alles wandelte sich.
- Danach folgte die Wonnezeit, der Weidling (heute 20. April bis 20. Mai) – oder auch der Maien genannt.
- Die folgende Zeit (21. Mai bis 21. Juni), bezeichnete man als Brachet – kommt vom bracha = brechen – umbrechen des Bodens. Jetzt wird der Boden nach der Ernte der ersten Frühjahrspflanzen (die man im letzten Herbst gesät hatte) neu bearbeitet und die Sommer- und Herbstsaat gelegt. Aber es war auch die Zeit der Rose – die Rosen standen in voller Blüte und der Monat endet mit dem Rosenfest oder dem Fest der Liebe (die Sommersonnenwende).
- Der Heuert (22. Juni bis 22. Juli) folgte nun – jetzt ist spätestens die Heuernte und die Kräuterernte dran. Diese Zeit wurde deshalb auch als Kräuterzeit bezeichnet.
- Der Ernting (23. Juli bis 22. August) zeigt auf, dass nun die Erntezeit einen Höhepunkt erreicht.
- Der Scheiding (23. August bis 22. September) zeigt auf, dass der Sommer seinem Ende zugeht und diese Zeit endet mit dem Erntefest, oder dem Fest der Fülle – es ist auch das Fest, in dem die Naturwesen gefeiert wurden – die Menschen bedankten sich bei ihnen.
- Nun folgt der Gilbhard (23. September bis 22. Oktober). Die Blätter werden gelb. In wärmeren Gegenden wurde er auch als die Zeit des Weines bezeichnet, denn jetzt wird der Wein reif.
- Der Nebelung (23. Oktober bis 21. November) macht seinem Namen oft alle Ehre. Man bezeichnete ihn auch als Zeit des Windes.
- Nun folgt ein Monat, den unsere Vorfahren Heiling (Heiling = der Geweihte) nannten (22. November bis 21. Dezember). Die Menschen gingen nun mehr in sich – es war eine Zeit der Besinnung und sie endete mit dem Fest der Wintersonnenwende, oder dem Julfest.
- Der Hartung (der Harte) oder auch die Zeit des Eises (22. Dezember bis 19. Januar) macht in der Regel auch seinem Namen alle Ehre.
- Es folgt die Zeit der Schmelze – der Schmelzing (20. Januar bis 18. Februar) – es wird langsam wärmer.
- Der Letzte Monat des Jahres (19. Februar bis 20. März) sagt es sogar durch seinen Namen: Hornung (Hornung hat im Althochdeutschen zwei Bedeutungen: Zum einen heißt Hornung im Althochdeutschen Ende und gleichzeitig Horn. Das Jahr geht zu Ende und das Geweih (Horn) wird abgeworfen. Das Geweih wird bewusst auch Ender genannt – je nachdem, wie viele Enden es hat.
Das war das Jahr unserer Ahnen! Und das nächste Jahr sah man auf der nächst höheren Windung des Jahreswirbels. Die Jahreswirbel bestimmten auch unser Geburtsdatum. Man trat ein in das Leben an einem bestimmten Tag des Jahreswirbels und es endete ein Stück höher auf dem Jahreswirbel. Und das, was dazwischen lag, stand für die Lebenszeit des Einzelnen. Das war ein völlig anderes Denken.
Man hat also soundso viele Sonnenkreise im Jahreswirbel gelebt. Und sie konnten in den Jahreswirbel eintauchen, um die Vergangenheit zu erfahren. Die Innerirdischen bezeichnen es als Ereignisfelder. Während die Sonne ihre Kreise zieht, wird alles, was geschieht, in den feinstofflichen Jahreswirbel eingebrannt und es bleibt bestehen für immer und ewig. Die Innerirdischen feiern übrigens auch das Sonnenjahr. Dort gilt ebenfalls: Die 12 ist zusammen entspricht der 13!
Der Horizont begrenzt bei der Sonnenuhr im Osten und im Westen den mit dem veränderlichen Stundenwinkel angebbaren Tageslauf der Sonne. Die jährliche Bewegung der Sonne findet zwischen den Wendekreisen statt und dadurch wird der Tag aufgeteilt, die Zeiträume des Jahres entsprechend der Jahreszeiten und die Jahre im Jahreswirbel. Mit der Frühlings-Tages- und Nachtgleiche begann auch der Jahrestag! Die Herbst-Tages- und Nachtgleiche läutete die Jahresnacht ein. Ab Jahrestag sind die Tage länger als die Nächte und ab Jahresnacht, sind die Nächte länger als die Tage.
Christa Jasinski
Auszug aus dem Rundbrief von Christa Jasinski – christa.jasinski@gartenweden-verlag.de – vom Oktober 2025




