DER ÜBERGANG IN DIE NÄCHSTE DIMENSION
Unser polar ausgelegter, wertender Verstand kann diesen Übergang nicht begreifen. Es gibt keine logische Erklärung, die wirklich befriedigend ist. Wenn jemand stirbt und damit in die nächste Dimension eingeht, können wir dies nur mit dem Herzen "verstehen". Wir können erahnen, wie es demjenigen geht, mit unseren inneren Sinnen den leisen Wahrnehmungen lauschen und ihnen vertrauen. Meist – ich habe noch nichts anderes erlebt – geht es dem über die Schwelle Getretenen gut, sehr gut sogar. Nur die in ihrem Körper Verbliebenen erleben Trauer, Leid, Wut, Schmerz, Verlorensein und Ohnmacht. Dies sind Gefühle des Egos, des Polaren, des Physischen, doch nicht Erfahrungen der Einheit, wie es die nächste Dimension ist.
Das "Verstehen mit dem Herzen" ist essenziell, wenn wir bewusst in der jetzigen Zeitqualität leben und in die nächste Dimension bewusst aufsteigen wollen.
Wir sind mitten in dieser Übergangsphase und momentan in der "Allerheiligen"-Zeit der Stille, des Ehrens der Ahnen und der vor uns Gegangenen. Zünden Sie ein Kerzchen für Ihre Vorfahren an, schenken Sie ihnen ein paar Minuten der Aufmerksamkeit. Öffnen Sie Ihr Herz und spüren Sie die Liebe für diese Seelen. Sie verbinden sich dabei nicht mit deren früherer Persönlichkeit (Person kommt aus dem Griechischen und heisst Maske), also mit deren Maske, sondern Sie ehren mit dieser kleinen Zeremonie die Seele, das Licht, des anderen und gleichzeitig ihr eigenes. Und das heilt, befriedet und beglückt.
Es kann sein, dass unser Verstand nicht versteht, warum ein geliebter Mensch die Dimensionen gewechselt hat. Doch für das Herz, das mit der Seele in Verbindung ist, ist es ganz klar, dass es die Seele ist, die hier gesprochen hat. Sie hat wieder die Oberhand übernommen und auf die innerste Sehnsucht des Menschen gehört, wieder in die Einheit zu gehen. Wenn er es nicht in seiner Körperlichkeit getan hat, ist es nun Zeit, ihn ohne den Körper wieder ans Einssein zu erinnern. Es ist ein Akt der Liebe.
Genauso, wie es ein Akt der Liebe ist, wenn ein Mensch geboren wird. Auch er kommt von einer anderen Dimension in diese Welt hinein. Er wechselt genauso die Dimensionen, nur in der anderen Richtung. Und er bringt das Einssein aus der anderen Dimension in diese Realität. Einmal freuen wir uns, einmal trauern wir.
Blicken Sie mit etwas Abstand auf diese Wege des Lebens. Die Vogelperspektive bringt Frieden mit der äußeren Welt und mit sich selbst im Inneren. Es sind Zyklen, die wir durchwandern.
Doch wenn wir in der Mitte unseres Herzens – in unserer Heiligen Herzkammer – sind, bewahren wir den Überblick und hören auf zu werten und zu urteilen, wissen innerlich, dass wir immer mit allen und allem verbunden sind und nur verschiedene selbst gewählte Erfahrungen in der äußeren Welt machen. Und die können wir wählen.
Ihre Rositta Virag
30.11.2012