eine Erfahrung von Rositta Virag
Hallo Freunde!!!
Wie geht es euch denn?? Ich muss euch von einem ganz besonderen persönlichen Erlebnis erzählen. Am Mittwoch wurde mir mein iPhone gestohlen. Mit allen Daten darauf. Ich hab es einfach nicht fassen können, wie so etwas passieren konnte. Ich passe immer sehr darauf auf und konnte nicht wirklich einordnen, wieso das passiert ist.
Nachdem all die behördlichen Formalitäten erledigt waren, konnte ich in die Stille gehen und fragen, was mir das sagen will. Ich bekam auch ziemlich bald die Antwort, dass ich all das, was mir vom Universum zur Verfügung gestellt wird, viel zu wenig achte. Ich konsumiere die Vorteile einfach und hadere mit den Pannen. Es hat mich ziemlich berührt, wie achtlos, fordernd und arrogant ich mit den Dingen umgehe, sie einfach nehme und erwarte, dass sie mir zu vollen Diensten sind, mich aber nie dafür bedanke, sie würdige oder wertschätze.
Es ist so selbstverständlich, dass das Handy funktioniert, dass alle Nummer drauf sind, die ich gerade brauche, dass alle Fotos da sind und all die anderen Daten. Und das ist nicht nur mit dem Handy so, das ist auch mit dem Auto, dem Computer, dem Kühlschrank, dem Warmwasser, dem Schneeräumdienst, und, und, und … Ich bilde mir sogar ein, ich hätte einen Anspruch darauf. Es müsse funktionieren.
Mir ist schon lange bewusst, dass ich achtsam sein muss und denke auch, dass ich es meist bin. Doch es ist eben ein "sein müssen" und nicht ein sein. In der Schnelligkeit des Alltags wird diese Achtsamkeit nach hinten gedrängt, in ein kleines Eck ganz zum Schluss. Am Ende des Tages, wenn ich dann im Bett liege und den Tag Revue passieren lasse bedanke ich mich wohl für den Tag, doch schlafe auch bald vor lauter Müdigkeit ein. Es ist erst am Schluss ein kleines Weilchen Dankbarkeit. Und das ist zu wenig.
Das alles ging mir da in der Stille nach dem Verlust dieses für mich so wichtig scheinenden Gerätes durch den Sinn. Wir abhängig ich mich doch mache von dieser Technik und diesem selbstverständlichen Konsum. Es brachte mich sehr durcheinander.
Seit diesem Diebstahl am Donnerstag abends fühlte ich mich sehr verunsichert, innerlich chaotisch und orientierungslos. Nach außen merkte es wohl keiner, doch ich spürte es in mir. Ich trachtete, mich aufmerksam und ruhig den Tagesaufgaben zu widmen, was mir auch gelang. Aber innerlich blieb so eine Verunsicherung.
Es war nicht ganz klar, ob der Schaden durch die Versicherung gedeckt ist oder nicht. Was mache ich in der Zeit, bis das geklärt ist, ohne Handy? Ich hörte, das kann Wochen dauern. Ich war ziemlich ratlos. Mein Kopf funktionierte auch nicht, sodass ich keinen klaren Gedanken, keine richtungsweisende Strategie entwerfen konnte. Ich wusste nur, ich möchte wieder ein iPhone mit all den Daten und war bereit, darauf auch zu warten. Hauptsache es erledigt sich zum Guten, und ich muss es nicht zum vollen Preis kaufen oder eine neue, lang dauernde, teure Vertragsbindung eingehen.
Ich liebe mein Handy mit all seinen praktischen und amüsanten Funktionen und spürte diese Liebe dauernd in meinem Herzen. Doch zu dem war diese Verunsicherung da und dieses "Es tut mir leid, dass ich so unachtsam war. Ich liebe dich – wer oder was immer dieses 'dich' auch sein mag." Diese Gefühle begleiteten mich den ganzen Freitag, die ganze Nacht zum Samstag, den Samstag Vormittag.
Am Samstag bereitete ich dann die Unterlagen für die Versicherung vor und rief den Mobilfunkbetreiber an, um zu fragen, wohin ich die Papiere faxen soll. Er sagte, das muss ich persönlich zum Shop bringen. Damit hatte ich keine Freude, denn andere Kollegen von ihm hatten mir gesagt, ich solle die Papiere faxen. Doch er meinte, ich müsse sie ins Shop bringen. Also gut. Dann wird halt der Samstag Nachmittag anders verlaufen als geplant.
Ich bereitete alle Papiere gut vor, sortierte sie in einer Mappe und wollte schon gehen, als mir einfiel, die Zahlen zur Harmonisierung drauf zu schreiben. Das kostete zwar etwas Zeit, aber ich tat es trotzdem. Ich schrieb mit dem unsichtbar schreibenden Stift die entsprechenden Zahlenreihen auf das Versicherungsformular und war ganz dabei, dass es sich zum Guten für alle entwickeln möge.
Als ich dann ins Shop in Salzburg kam, bat ich innerlich, dass ich zu dem Verkäufer, der Verkäuferin kommen möge, die die Sache bestens regelt. Ich stand im Geschäft, zwei Verkäufer waren beschäftigt, und wartete, dass mich der oder die Richtige ansprechen möge. Da kam eine junge Frau von draussen herein gelaufen, setzte sich zum Computer und winkte mich zu sich. "Danke", dachte ich. Sie fragte mich, was ich wolle und ich sagte: "Mir ist mein Handy gestohlen worden und hier ist das Versicherungsformular." Sie fragte mich nach der Nummer, die ich ihr nannte und schaute in ihren Computer. Ich dachte, jetzt wird sie noch nach den anderen Dokumenten fragen, doch nichts. Sie fragte mich nur, was das für ein Handy war. "Ein iPhone 4", sagte ich. "Und was möchten Sie?" fragte sie. "Ja, wieder ein iPhone 4", antwortete ich. "Das gibt es nicht mehr" – ich war verwirrt und wieder verunsichert – "Es gibt nur ein 4s, das neue Modell." Mein Gott, war ich froh: "Ja, natürlich, das 4s." Da hatte ich noch nicht begriffen, dass sie dabei ist, mir ein neues Handy zu geben.
Erst als sie begann im Computer herum zu tippen und mich fragte, welche Farbe ich gerne hätte, dämmerte es mir: "Sie will mir ein neues Handy geben." Alle möglichen Gefühle durchrieselten mich. Ich wurde ganz still, sehr wach, sehr bewusst. Ich sagte kaum etwas. Sie nahm nicht einmal meine Papiere, holte nur eine Schachtel mit einem neuen Handy und öffnete sie gekonnt.
Dann kannte sie sich nicht ganz aus, wie die ganze Abwicklung im Computer einzugeben und fragte ihre Kollegin. Die half ihr und binnen weniger Minuten hatte ich ein neues iPhone mit meiner alten Nummer, ohne irgendwelche Kosten in der Hand, ja noch dazu mit einem besseren und billigeren Tarif als den, den ich bisher hatte.
Ich kann dir sagen, ich konnte es kaum glauben. Ich kann es jetzt noch kaum fassen. Während sie die ganzen Papiere erledigte, dankte ich immer nur dem Himmel und all den Engeln, besonders meinen zwei Engeln. Ich konnte nicht einmal richtig Worte finden, nur: Danke, danke, danke.
Ich hatte nie damit gerechnet, heute mit einem neuen iPhone nach Hause zu kommen. Ich dachte, das würde Monate dauern und ein mühsamer Prozess werden. Doch gar nichts. Es tat sich von selbst. Einfach von selbst. Nur mein Herz war dabei. Mit Schmerz, mit Liebe, mit Dankbarkeit. Und dann die Achtsamkeit. Achtsamkeit beim bewussten Umgang mit der Situation, achtsam jegliche Sensation vermeidend, wenn ich jemandem von dem Diebstahl erzählte, achtsam darauf, was ich von dem Dieb, dem Hergang der Situation und meinem Anteil daran denke und letzlich achtsam beim Vorbereiten der Papiere.
Als dann alles fertig war, ging ich zum Auto und setzte mich erst mal still hin. Ich war überwältigt. Ich saß so vielleicht eine Viertelstunde und konnte es kaum fassen. Wie ist denn das jetzt gegangen? Was ist denn jetzt geschehen? Was für Gefühle sind denn das jetzt, die mich so sprachlos machen? Ich merkte, es sind ganz ähnliche wie die, die ich hatte, als ich merkte, dass das Handy gestohlen worden war. Es fühlte sich ziemlich ähnlich an: sprachlos, durcheinander, aufgewühlt, verletzlich und am meisten fassungslos. Keine Gedanken, nur Wahrnehmung.
Ich rief dann meine Kinder an, weil ich mit jemandem darüber sprechen wollte. Mein Sohn meinte: "Mama, du hast die Matrix gekrümt." Da wurde mir erst bewusst, dass das ein Exempel war, wie es funktioniert, dass sich die Realität nach dem Schöpfer formt. Und nicht umgekehrt, dass die Bedingungen den Schöpfer formen, wie wir glauben, das es ist. Denn nach einer logischen Abhandlung der Situation, hätte ich nie heute ein neues Handy unter diesen Bedingungen erhalten können. Es hat sich etwas ausserhalb von Raum und Zeit so geordnet, dass eine neue Realität entstehen konnte.
Ich bin gerührt und fasziniert, wie das vor sich geht. Danke der Diebin meines Handys!